Modulbeschreibung

Strategisches Geschäftsprozessmanagement

Kurzzeichen:
M_mwinf.SGPM
Unterrichtssprache:
Deutsch
ECTS-Credits:
3
Arbeitsaufwand (h):
90
Leitidee:

Viele Unternehmen haben zwar die Abläufe in einzelnen Organisationseinheiten beschrieben, es fehlt aber sehr oft die Transparenz über Prozess-Zusammenhänge. Das in vielen Unternehmen vor allem aus operativer Sicht geprägte Prozessmanagement mit seiner starken Detailsicht kann die Frage nach dem Beitrag von Prozessen zum Unternehmenserfolg daher nur selten beantworten – «Wir sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht».
Hier setzt das strategische Geschäftsprozessmanagement an. Als moderne Managementmethode definiert es die für ein Unternehmen strategisch relevanten Geschäftsprozesse und erzeugt Transparenz über deren Zusammenhänge. Es leitet Anforderungen an Geschäftsprozesse aus der Unternehmensstrategie ab und definiert einen längerfristigen Plan zu deren zielgerichteten Weiterentwicklung. Für Wirtschaftsinformatikerinnen und Wirtschaftsinformatiker auf Master-Stufe sind gute Kenntnisse in diesem Gebiet unerlässlich: Eine zielgerichtete, d.h. die Positionierung eines Unternehmens im Markt stärkende Digitalisierung setzt das Wissen über strategisch relevante Geschäftsprozesse, deren Ziele und Zusammenhänge voraus. Nur so können die verfügbaren Digitalisierungsressourcen effektiv eingesetzt werden. Wegen des starken Einflusses der IT auf Effektivität und Effizienz der Geschäftsprozesse sind zudem z.B. bei der Definition der IT-Strategie unbedingt Prozesszusammenhänge und Anforderungen aus der Prozessstrategie zu berücksichtigen. Denn einerseits determinieren Adaptionsfähigkeit und Erweiterbarkeit der IT-Architektur die Gestaltungsmöglichkeiten einer Unternehmensorganisation. Andererseits ermöglicht die frühzeitige Berücksichtigung der Potenziale von Informations- und Kommunikationstechnologien neue organisatorische Gestaltungsmöglichkeiten.

Modulverantwortung:
Dr.-Ing. Groher Wolfgang
Lehrpersonen:
Prof. Dr. Endl Rainer, Dr.-Ing. Groher Wolfgang
Standort (angeboten):
St. Gallen (Standard)
Zusätzliche Eingangskompetenzen:

Die Studierenden bringen die folgenden Kenntnisse mit:

  • Grundbegriffe des Prozessmanagements auf BSc-Niveau
  • Kenntnisse der Organisationslehre auf BSc-Niveau
  • Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre auf BSc-Niveau im Bereich «Strategisches Management»
  • Von Vorteil, aber nicht zwingend notwendig sind Kenntnisse bzgl. Methoden und Werkzeuge der operativen Prozessgestaltung, insbesondere der Prozessmodellierung, -analyse und -optimierung.
Modultyp:
Pflichtmodul für MSc Wirtschaftsinformatik STD_23(Keine Semesterempfehlung)Kategorie:Kernmodule (MScWINF_KM)
Bemerkungen:
  • Präsenzorientiertes Studienmodell

Workload[h]

Kontaktstudium: 18

Begleitetes Selbststudium: 25

Unbegleitetes Selbststudium: 47

 

  • Selbstlernorientiertes Studienmodell

Workload[h]

Kontaktstudium: 9

Begleitetes Selbststudium: 25

Unbegleitetes Selbststudium: 56

Modulbewertung:
Note von 1 - 6

Leistungsnachweise und deren Gewichtung

Modulschlussprüfung:
Schriftliche Prüfung, 30 Minuten
Bemerkungen zur Prüfung:

Zusammenfassung im Umfang von maximal 2 DIN A4-Seiten

Während der Unterrichtsphase:
Bewertungsart:
Note von 1 - 6
Gewichtung:
  • Modulabschlussprüfung: 70%
  • Lernüberprüfungen während des Semesters: 30%
Bemerkungen:

Die Form der Lernüberprüfungen werden zu Semesterbeginn bekannt gegeben

Inhalte

Angestrebte Lernergebnisse (Abschlusskompetenzen):

Ausgangskompetenzen / Grobziele

Die Studierenden:

  • Sind mit Zielen, Aufgaben und Methoden des Strategischen Prozessmanagements vertraut.
  • Können Methoden zur Gestaltung prozessorientierter Unternehmensorganisationen beurteilen.
  • Können Methoden zur Identifikation und Gewichtung wertschöpfungsrelevanter Prozesse anwenden.
  • Können Nutzenpotenziale und Funktionsumfang von IT-Werkzeugen für das strategische Geschäftsprozessmanagement erläutern.

Fachkompetenz

Die Studierenden können:

  • Die Wechselwirkung zwischen Geschäftsstrategie und Unternehmsprozessorganisation erläutern
  • Die Aufgaben des Strategischen Prozessmanagement und deren Zusammenhänge erläutern
  • Die verschiedenen Ergebnisobjekte des strategischen Prozessmanagement und deren Einsatzzwecke erläutern
  • Eine einheitliche Terminologie für das Prozessmanagement verwenden.

 

Methodenkompetenz

Die Studierenden können:

  • Systematisch eine Prozesslandkarte für das strategische Prozessmanagement aufbauen
  • Methoden zur systematischen Entwicklung einer strategiekonformen Prozessorganisation anwenden
  • Methoden und Verfahren zur Identifikation und Gewichtung strategisch relevanter Geschäftsprozesse anwenden
  • Nutzenpotenziale und Funktionsumfang von IT-Werkzeugen für das strategische Geschäftsprozessmanagement erläutern

 

Sozial- und Selbstkompetenz

Die Studierenden:

  • Sind sich bewusst, dass die Gestaltung prozessorientierter Unternehmensorganisationen nicht zuletzt ein kommunikativer Prozess ist, der vielen unterschiedlichen Anspruchsgruppen, aber vor allem den strategischen Zielen der Unternehmung genügen muss.
Modul- und Lerninhalt:

Grundlagen und Abgrenzung

  • Unternehmensstrategie, Kernkompetenzen und Geschäftsprozesse
  • Zusammenhang und Wechselwirkung von Unternehmensstrategie und Geschäftsprozessmanagement
  • Merkmale einer prozessorientierten Unternehmensorganisation
  • Formen der Prozessorganisation
  • Frameworks, Elemente und Aufgaben des Geschäftsprozessmanagements

 

Ziele, Vorgehen und Ergebnisse des strategischen Prozessmanagements

  • Phasenmodell zur Gestaltung prozessorientierter Unternehmensorganisationen
  • Identifikation und «Scoping» wertschöpfender Geschäftsprozesse
  • Gewichtung von Prozessen und Prozesslandkarte
  • Ergebnisobjekte der strategischen Prozessorganisation
  • Einführung des strategischen Prozessmanagements im Unternehmen

 

Organisation des unternehmensweiten Geschäftsprozessmanagements

  • Rollen im unternehmensweiten Geschäftsprozessmanagements
  • Die Einbettung des Geschäftsprozessmanagements in die Unternehmensorganisation
  • IT-Werkzeuge zur Unterstützung des Strategischen Geschäftsprozessmanagements
Lehr- und Lernmethoden:

Kontaktstudium

  • Dialogorientierter Unterricht mit integrierten Übungen

 

Selbststudium

  • Gruppenarbeit an einer Fallstudie
  • Übungen zur Vertiefung und Anwendung der erlernten Theorie
  • Selbstständiges Erarbeiten neuer Inhalte
Lehrmittel/-materialien:

Pflichtliteratur:

  • Unterlagen auf dem Lernportal. Weitere Pflichtliteratur kann während des Semesters über das Lernportal bekannt ge-geben werden.

 

Ergänzende Literatur:

  • Hanschke, I.; Lorenz, R.: Strategisches Prozessmanagement - einfach und effektiv. 2. Auflage, Hanser, München 2021
  • Osterloh, M.; Frost J.: Prozessmanagement als Kernkompetenz. 5. Auflage, Gabler, Wiesbaden 2006
  • Schmelzer, H.; Sesselmann, W.: Geschäftsprozessmanagement in der Praxis. 9. Auflage, Hanser, München 2020
  • Knuppertz, T.; Feddern, U.: Prozessorientierte Unternehmensführung. Schäffer-Poeschel, Stuttgart 2011
  • Dumas, M.; La Rosa, M.; Mendling, J.; Reijers, H.: Fundamentals of Business Process Management. 2. Auflage, Springer, Berlin Heidelberg 2018
  • Ergänzende Unterlagen und Verlinkungen auf dem Lernportal, z.B. Beiträge in Kompetenznetzwerken und Konferenzen (z.B. http://www.bpm-netzwerk.de/)
Bemerkungen:

Es gibt keine Präsenzpflicht. Der Besuch der angebotenen Präsenzveranstaltungen wird jedoch dringend empfohlen: Da es für diesen Themenbereich nur wenig gesicherte Literatur gibt, werden viele prüfungsrelevante Aspekte im Unterricht besprochen und geübt.