Modulbeschreibung

Digitalization & Business Process Engineering

Kurzzeichen:
M_mba.DIBP
Unterrichtssprache:
Deutsch
ECTS-Credits:
3
Arbeitsaufwand (h):
90
Leitidee:

Im Jahre 1983 wurde der PC vom TIME MAGAZIN als „Maschine des Jahres“ ausgezeichnet. Damit sollte die bereits damals hohe Bedeutung des Computers herausgestellt werden. Mittlerweile hat sich die Leistungsfähigkeit der Informationstechnik um das Millionenfache erhöht. Die Quantität schlägt in Qualität um; es entstehen ständig Möglichkeiten zur Entwicklung neuer Produkte und Prozesse, die vor wenigen Jahren noch undenkbar waren. Schlagwörter wie „Industrie 4.0“ verdeutlichen die hohen Erwartungen an die Digitalisierung, viele Veränderungen sind auch im privaten Bereich durch Smartphone und Internet offensichtlich.

Die hohen Erwartungen an die Digitalisierung wurden aber oft nicht erfüllt. Denn schlussendlich ist auch die modernste Informationstechnik «nur» ein Werkzeug, dessen Effektivität und Effizienz sich nur durch dessen korrekte Verwendung entfaltet. Erst die systematische Gestaltung von Geschäftsprozessen begründete den Erfolg des IT-Einsatzes in Unternehmen und löste das bis dahin bestehende ITParadoxon ab. Dieses zeigt, dass bis ins neue Jahrtausend hinein eine negative Korrelation zwischen den Aufwänden für IT und der Produktivität beobachtet wurde. Denn die bestehende funktionale Organisation veränderte sich beim Einsatz von IT nicht: Es wurden zwar einzelne Funktionen bzw. Abteilungen mit Hilfe von IT unterstützt oder gar automatisiert, es entstanden aber auch hohe operative Kosten, ausgelöst durch Aufwände für Datenübertragung zwischen den Funktionen, redundante Datenhaltungen sowie Doppelarbeiten durch ein Nebeneinander elektronisch unterstützter Funktionen und bestehender Papierorganisation. Erst die ganzheitliche Gestaltung von Geschäftsprozessen und deren Unterstützung durch integrierbare Informationssysteme ermöglichte signifikante Produktivitätssteigerungen. Aus dieser Erkenntnis entstand das «Business Process Engineering», das sich mit der systematischen Gestaltung von Geschäftsprozessen mit Hilfe von Informationssystemen befasst.

Modulverantwortung:
Ziegler Michael
Lehrpersonen:
Ziegler Michael
Standort (angeboten):
St. Gallen (Standard)
Zusätzliche Eingangskompetenzen:

Grundkenntnisse bzgl. Organisation von Unternehmen auf Bachelor-Niveau

Modultyp:
Pflichtmodul für MSc Business Administration STD_23(Empfohlenes Semester: 1)Kategorie:Advanced Management Competencies (AMC)
Bemerkungen:

Workload[h]

Kontaktstudium: 21

Begleitetes Selbststudium: 20

Unbegleitetes Selbststudium: 49

Modulbewertung:
Note von 1 - 6

Leistungsnachweise und deren Gewichtung

Modulschlussprüfung:
Schriftliche Prüfung, 60 Minuten
Bemerkungen zur Prüfung:

Erlaubte Hilfsmittel: Closed Book, 1 A4-Blatt mit eigenen Notizen (Vorder- und Rückseite)

Während der Unterrichtsphase:
  • Schriftliche Einzelarbeit
Bewertungsart:
Note von 1 - 6
Gewichtung:

Semesterbegleitende Arbeit: 30%

Modulschlussprüfung 70%

Bemerkungen:

Anmerkung für Studierende, die das Modul wiederholen:
Im Falle einer Wiederholung des Moduls «DIBP» kann die Anrechnung einer bereits geleisteten semesterbegleitenden Arbeit bei dem Dozierenden beantragt werden. Im Falle einer äquivalenten Leistung kann der Antrag durch den Dozierenden bewilligt werden. Die Bewilligung solcher Anträge liegt im Ermessen des Dozierenden, es besteht kein grundsätzlicher Anspruch auf Anrechnung.

Inhalte

Angestrebte Lernergebnisse (Abschlusskompetenzen):

Fachkompetenzen

Die Teilnehmenden können:

  • Die Digitalisierungsarten voneinander unterscheiden und erläutern
  • Den aktuellen Stand von Schlüsseltechnologien (Enabler) erklären und verstehen deren Nutzungs- und Einsatzmöglichkeiten
  • Die grundlegenden Potenziale und Limitierungen für Anwendungsfälle zu den Schlüsseltechnologien erkennen und beurteilen
  • System und Aufgaben des integrierten Geschäftsprozessmanagements und deren Bedeutung für die digitale Transformation erläutern;
  • Geschäftsprozesse nach Merkmalen klassifizieren und die Bedeutung dieser Merkmale für die Prozessgestaltung und das Prozessmanagement berücksichtigen;
  • Die Grundideen des Business Process Engineerings erklären sowie ihren Nutzen einschätzen
  • Die Unterschiede zwischen Digitalisierung, digitaler Transformation und kernkompetenzbasierter digitaler Transformation erklären;

 

Methodenkompetenzen

Die Teilnehmenden können:

  • Eine Roadmap für die digitale Transformation in Grundzügen anwenden
  • Methoden und Verfahren zur Identifikation und Gewichtung strategisch relevanter Geschäftsprozesse in Grundzügen anwenden
  • Systematisch eine Prozesslandkarte für das strategische Prozessmanagement aufbauen
  • Prozesse in Grundzügen modellieren und mit Hilfe qualitativer Methoden analysieren
  • Aktuelle Technologien im Bereich des Prozessmanagements und deren Anwendung erklären.

 

Sozialkompetenzen

Die Teilnehmenden können:

  • Prozessmanagement selbst als kommunikativen Prozess verstehen
  • Die Notwendigkeit eines professionellen Change Managements während des durch Prozessmanagement und IT ausgelösten Veränderungsprozess verstehen
Modul- und Lerninhalt:

Themen-/Lernblock I: Digitale Transformation

  • Digitalisierung und digitale Transformation
  • Bestimmende Elemente der digitalen Transformation
  • Schlüsseltechnologien
  • Management der digitalen Transformation

 

Themen-/Lernblock II: Digitale Transformation und Geschäftsprozessmanagement (GPM)

  • Zusammenspiel der digitalen Transformation und GPM
  • Vorteile / Nutzen des GPM im Rahmen der digitalen Transformation

 

Themen- /Lernblock III: Geschäftsprozessmanagement

  • Orientierungsmodelle des Geschäftsprozessmanagements
  • Vorgehen zur strategischen Prozessgestaltung
  • Business Process Engineering und Gestaltungsprinzipien
  • Kern- und Supportprozesse, Identifikation strategierelevanter Prozesse, Priorisierung und Prozesssteckbrief
  • Prozesslandkarte, BPMN als Modellierungs-"Sprache", qualitative Prozessanalyse

 

Themen-/Lernblock IV: Neue Technologien im GPM

  • Process Mining
  • Robotic Process Automation
Lehrmittel/-materialien:

Pflichtliteratur:

  • Unterrichtsunterlagen und weitere Arbeitsunterlagen auf der eLearning-Plattform
  • Weitere Pflichtliteratur und deren Zuordnung zu den Lernblöcken wird zu Beginn des Unterrichts bekannt gegeben

 

Weiterführende Literatur:

  • Dumas M.; La Rosa, M.; Mendling, J.; Reijers, H. (2018). Fundamentals of Business Process Management. 2. Auflage. Springer Verlag
  • Hanschke, I.; Lorenz, R. (2012): Strategisches Prozessmanagement. Hanser Verlag
  • Osterloh, M.; Frost, J. (2006): Prozessmanagement als Kernkompetenz. Gabler Verlag
  • Schmelzer, H.J.; Sesselmann, W. (2020): Geschäftsprozessmanagement in der Praxis. 9.Auflage. Hanser Verlag
  • Appelfeller, W.; Feldmann, C. (2018): Die digitale Transformation des Unternehmens. Springer Gabler
  • Schallmo, D.; Reinhart, J.; Kuntz, E. (2019): Digitale Transformation von Geschäftsmodellen erfolgreich gestalten. Springer Gabler
  • Reinhardt, K. (2020): Digitale Transformation der Organisation. Springer Gabler
  • Harwardt, M. (2022): Management der digitalen Transformation. Springer Gabler