Modulbeschreibung

Wahrnehmungs- und Kommunikationpsychologie

Kurzzeichen:
M_boek.WKPS
Unterrichtssprache:
Deutsch
ECTS-Credits:
3
Arbeitsaufwand (h):
90
Leitidee:

Die vielfältigen kommunikativen Interaktionen mit den verschiedenen Anspruchsgruppen in einer modernen Unternehmung oder Verwaltung erfordern von Betriebsökonominnen und Betriebsökonomen eine hohe kommunikative und reflektive Kompetenz. Mit Blick auf die Herausforderungen von Agilität, Digitalisierung und Transformation werden kommunikative Kompetenzen zur Schlüsselressource für die erfolgreiche Bewältigung der diversen bevorstehenden Veränderungen. Neue Formen der Zusammen-arbeit in der VUCA-Welt von Heute und Morgen wie z.B. Design Thinking, Holacracy oder kollegiale Führung und Zusammenarbeiten kommen - trotz oder gerade wegen KI - ohne gelingende Kommunikation auf Augenhöhe zwischen Menschen nicht mehr aus. Kommunikative Kompetenz ist daher eine Schlüsselkompetenz bzw. gehört zu den Future Skills, da sie jenseits von fachlichen Fähigkeiten in unterschiedlichen Berufen ein wesentlicher Erfolgsfaktor sein kann.

 

Um diesen Anforderungen gewachsen zu sein, muss eine Betriebsökonomin / ein Betriebsökonom über ein differenziertes kommunikationstheoretisches Wissen verfügen. Für die anspruchsvolle, betriebliche (Führungs-) Praxis sollen ihr / ihm situativ passende und psychologisch fundiert abgestützte Kommunikationsinstrumente zur Verfügung stehen.

 

Forschungsgegenstand der Kommunikationspsychologie sind «Einflussfaktoren auf Kommunikation», «Kommunikationsverhalten» sowie «Ergebnisse bzw. Folgen kommunikativen Handelns». Wahrnehmung, genau genommen, wie jeder Mensch seine Wirklichkeit konstruiert (Konstruktivismus) spielt dabei eine entscheidende Rolle.

 

Das Kommunikationsmodul vermittelt die Grundlagen für eine professionelle Kommunikation in drei Hauptthemenbereichen:

  • Person und Situation als Determinanten der Kommunikation (sozialpsychologische und persönlichkeitspsychologische Modelle)
  • die wesentlichen Theorien der Wahrnehmungs- und Kommunikationspsychologie
  • Gesprächsstrukturierungs- und Gesprächsführungstechniken für betriebliche Kommunikationssituationen (Mitarbeitenden-Gespräch; Kritikgespräch, Verhandlungsgespräch etc.).
Modulverantwortung:
Dr. Zajitschek Susanne Elisabeth
Lehrpersonen:
Dr. Zajitschek Susanne Elisabeth
Standort (angeboten):
Rapperswil-Jona, St. Gallen (Standard)
Zusätzliche Eingangskompetenzen:

gefordert sind Neugier und Offenheit gegenüber Neuem

Modultyp:
Besuchspflichtmodul für Betriebsökonomie VZ STD_23(Empfohlenes Semester: 5 | Niveau B: Basic level course)
Bemerkungen:

Workload[h]

Kontaktstudium: 22

Begleitetes Selbststudium: 6

Unbegleitetes Selbststudium: 62

Modulbewertung:
Note von 1 - 6

Leistungsnachweise und deren Gewichtung

Modulschlussprüfung:
Schriftliche Prüfung, 60 Minuten
Bemerkungen zur Prüfung:

keine Hilfsmittel erlaubt

Während der Unterrichtsphase:
Bewertungsart:
Note von 1 - 6

Inhalte

Angestrebte Lernergebnisse (Abschlusskompetenzen):

Fachkompetenzen
Die Teilnehmenden können:

  • Die Einflüsse und Wirkungen von Werthaltungen auf die zwischenmenschliche Kommunikation erklären
  • Ein grundsätzliches Erklärungsmodell der zwischenmenschlichen Kommunikation verstehen
  • Die Bedeutung der Persönlichkeit und der sozialen Situation als die beiden zentralen Determinanten des menschlichen Verhaltens im Kommunikationsprozess verstehen
  • Die grundlegenden neuro-kognitiven Prozesse der Wahrnehmung und ihre Implikationen erklären und die typischen Fehler bei der Personenwahrnehmung benennen
  • Zwei psychologische Strukturmodelle der Persönlichkeitstheorie in praxisbezogenen Übungssituationen anwenden
  • Die sozialpsychologischen Attributionstheorien in praxisbezogenen Übungssituationen anwenden
  • Die für die Kommunikation wichtigsten Modelle der Transaktionsanalyse in Übungssituationen anwenden
  • Die kommunikationstheoretischen Axiome von Watzlawick erklären
  • Das Kommunikationsquadrat von Schulz von Thun in praxisorientierten Übungssituationen anwenden
  • Die Techniken der professionellen Gesprächsführung: aktives Zuhören, verschiedene Fragetypen, „Sie-/Ich-Botschaften“, Feedback-Regeln in Übungsgesprächen korrekt anwenden
  • Gespräche professionell etappieren (Vorbereitung, Durchführung, Nachbereitung)
  • Gesprächsphasen korrekt anwenden (phasische Strukturierung von formellen Gesprächen)
  • Die Formen verschiedener Gesprächsarten unterscheiden: z. B. Mitarbeitendengespräche, Auftragsgespräche etc
  • Die Grundregeln von Verhandlungsgesprächen und von Kritikgesprächen erklären

 

Methodenkompetenzen

Die Teilnehmenden können:

  • Gesprächssituationen mit den Theorien aus der Kommunikationspsychologie analysieren und erklären
  • Konstruktives Feedback geben und empfangen
  • Die Einflüsse von Wahrnehmungsprozessen auf die Kommunikation und die Personen-wahrnehmung erkennen und daraus resultierende Fehler vermeiden bzw. korrigieren
  • Gespräche mit verschiedenen Gesprächspartner/innen (Mitarbeitende, Kunden & Kundinnen etc.) sowie Kritik- und Verhandlungsgespräche systematisch planen, vorbereiten und strukturiert führen
  • Aufgrund der wissenschaftlichen Erhebungsmethode der Beobachtung eine Verknüpfung zwischen den Theorien aus der Kommunikationspsychologie sowie eigenen Erfahrungen der synchronen Face-to-Face-Gespräche (am gleichen sowie an verschiedenen Orten) mittels im Vorfeld definierten Kriterien herstellen

 

Selbstkompetenzen

Die Teilnehmenden können:

  • Sich ihrer persönlichen Verhaltenspräferenzen bewusster werden und diese Selbstkenntnis in Kommunikationssituationen berücksichtigen
  • Ihre eigenen Werthaltungen und Einstellungen reflektieren und sich deren Einfluss auf ihr Verhalten gegenüber anderen Personen bewusster machen
  • Ihre Selbstwahrnehmung und ihr persönliches Kommunikationsverhalten verbessern

 

Sozialkompetenzen

Die Teilnehmenden können:

  • In Beruf und Alltag adressaten- und adressatinnengerechter kommunizieren
  • Besser auf ihre Gesprächspartner/-innen eingehen und auf eine partnerorientierte Kommunikation achten
  • Gespräche mit situationsadäquatem Einsatz der Kommunikationsinstrumente führen (Fragetechniken, aktives Zuhören, „Sie-/Ich-Botschaften“, Feedback etc.)
  • Formelle Gespräche mit verschiedenen Anspruchsgruppen (Mitarbeitende, Kunden & Kundinnen, etc.) professioneller führen
Modul- und Lerninhalt:

Themen-/Lernblock I: Determinanten des Kommunikationsverhaltens

  • Einführung in die Kommunikationspsychologie
  • Soziale Wahrnehmung & Konstruktivismus
  • Werte und Normen
  • S-E Modell der Kommunikation
  • Persönlichkeitstheorie von C.G. Jung, MBTI sowie TMS
  • Wahrnehmung und menschliche Informationsverarbeitung
  • Johari-Fenster und (konstruktives) Feedback
  • Attributionstheorien

 

Themen-/Lernblock II: Kommunikationstheorien

  • Die Transaktionsanalyse (TA)
  • Axiome der Kommunikation von Watzlawick
  • Kommunikationsquadrat von Schulz von Thun

 

Themen-/Lernblock III: Gesprächsführung

  • Gespräche professionell führen: Phasen und Techniken, nonverbale Kommunikation
  • Methode des "Aktiven Zuhörens"
  • Fragetechnik und kritische Botschaften in Gesprächen
  • Verhandlungsgespräche
  • Kritikgespräche
Lehr- und Lernmethoden:

Lehrgespräch, Einzelarbeit, Partnerarbeit, Gruppenarbeit, Gesprächsübungen, Selbststudium, angeleitetes Selbststudium

Lehrmittel/-materialien:

Pflichtliteratur:

  • "Kommunikationspsychologie", Skript zum Modul WKPS, OST, Departement Wirtschaft
  • Johnson, S. (2007). Die Mäusestrategie für Manager. Veränderungen erfolgreich begegnen. Ariston
  • Foliensätze für den Unterricht auf dem Lernportal, Übungsunterlagen im Unterricht

 

Weiterführende Literatur:

  • Siehe Literaturliste im Skript WKPS