Modulbeschreibung

Wirtschaftsstraf- und Strafprozessrecht (VM)

Kurzzeichen:
M_mare.WSRE
Unterrichtssprache:
Deutsch
ECTS-Credits:
6
Arbeitsaufwand (h):
180
Leitidee:

Studierende kennen die wichtigsten Grundlagen des Schweizerischen Straf- und Strafprozessrechts. Aufbauend auf den allgemeinen Teil des Strafgesetzbuches, wo Studierende in die Grundsätze der Strafbarkeit (insb. Vorsatz vs. Fahrlässigkeit; Versuch; Teilnahme und Strafanträge) eingeführt werden, erfolgt eine Auseinandersetzung mit den wichtigsten Straftatbeständen des Wirtschaftsstrafrechts (Besonderer Teil des Strafgesetzbuches; UWG; GwG). Die Studierenden können konkrete Sachverhalte einzelnen Straftatbeständen zuordnen und diese voneinander abgrenzen. Insbesondere können sie einschätzen, ob konkrete Vorfälle ein strafrechtlich relevantes Verhalten darstellen. Im Strafprozessrecht lernen sie die Grundlagen des formellen Strafrechts kennen. Insbesondere kennen sie den Aufbau der Strafverfolgungsbehörden, lernen, wie ein Strafverfahren aufgebaut ist, welche Parteien involviert sind und welche Rechte ihnen zustehen, was für Verfahrenshandlungen möglich sind, wie ein Strafverfahren durch Einstellung, Strafbefehl oder Urteil erledigt wird und welche Rechtsmittel zur Verfügung stehen. Studierende können dadurch strafrechtlich relevantes Verhalten mit Hilfe von Rechtsnormen, Literatur und Judikatur selbständig einordnen und wissen, wie die Strafverfolgung abzulaufen hat.

Modulverantwortung:
Reichsöllner Elias
Lehrpersonen:
Reichsöllner Elias
Standort (angeboten):
St. Gallen (Standard)
Zusätzliche Eingangskompetenzen:

Es sind keine Vorkenntnisse nötig.

Modultyp:
Wahlpflicht-Modul für Management & Recht VZ STD_23(Empfohlenes Semester: 3)Kategorien:Vertiefungsmodule (VT_Mod_WI), Wahlpflichtmodule (WP_Mod_WI)
Bemerkungen:

Workload[h]

Kontaktstudium: 56

Begleitetes Selbststudium: 48

Unbegleitetes Selbststudium: 76

Modulbewertung:
Note von 1 - 6

Leistungsnachweise und deren Gewichtung

Modulschlussprüfung:
Schriftliche Prüfung, 90 Minuten
Bemerkungen zur Prüfung:

Die schriftliche Prüfung wird mit 90 Punkte bewertet.

Während der Unterrichtsphase:
  • Präsentation in Gruppen, Dauer 20 min
Bewertungsart:
Note von 1 - 6
Gewichtung:

Die Schriftliche Modulprüfung fliesst zu 80% in die Gesamtnote ein, die Gruppenpräsentation zu 20%.

Bemerkungen:

Zugelassene Hilfsmittel für die schriftliche Prüfung
Erlaubte Gesetze: StGB, StPO, UWG, GwG (inkl. offizieller Übersetzungen bzw. inoffizieller Übersetzungen des UWG). Erlaubt sind die genannten Gesetze als Ausdrucke der PDF-Versionen von Fedlex (Publikationsplattform des Bundesrechts; www.fedlex.admin.ch) oder in Form von unkommentierten Erlasssammlungen (etwa TEXTO StGB/StPO gem. Pflichtliteratur).

 

Erlaubte Aufbereitung:

  • Verweise auf andere Gesetzesartikel (bspw. Art. 426 Abs. 2 StPO);
  • Markierungen, sofern jeweils ganze Wörter markiert werden;
  • Register (Selbstklebezettel), wobei die Beschriftung erlaubt ist, sofern die Beschriftung auf der jeweiligen Seite vorkommt (in den Überschriften oder den Artikelbezeichnungen; Beispiel: auf der Seite von Art. 393 wäre sowohl «Beschwerde», «Zulässigkeit» und «Beschwerdegründe» zulässig, nicht jedoch «Staatsanwaltschaft» oder «Zwangsmassnahmengericht»).

 

Zugelassene Hilfsmittel für die Gruppenpräsentation
Die Wahl der Hilfsmittel steht den Studenten frei. Die Präsentation muss jedoch persönlich abgehalten werden.

Bewertung der Gruppenpräsentation
Sämtliche Mitglieder der Gruppe erhalten grundsätzlich die gleiche Note, Abweichungen sind in begrün-deten Fällen möglich. Bewertet werden die Darstellung der Straftatbestände, die Eigenleistung der Gruppe und die gewählten Präsentationsmethoden.

Inhalte

Angestrebte Lernergebnisse (Abschlusskompetenzen):

Sachkompetenzen

Die Teilnehmenden können:

  • Die wichtigsten Grundbegriffe des allgemeinen Teils des Strafrechts definieren und entsprechende Beispiele nennen
  • Mögliche Strafen voneinander unterscheiden
  • Den Aufbau eines Straftatbestandes verstehen
  • Die wichtigsten Delikte des Wirtschaftsstrafrechts nennen und voneinander abgrenzen
  • Prüfen, ob ein strafrechtlich relevantes Verhalten vorliegt
  • Die örtliche und sachliche Zuständigkeit der Strafverfolgungsbehörden prüfen
  • Die Parteien eines Strafverfahrens nennen, ihre Rolle definieren und die wesentlichen Parteirechte aufzählen
  • Beweismittel und Zwangsmassnahmen nennen und deren Zulässigkeit beurteilen
  • Die verschiedenen Beweismittel und Zwangsmassnahmen voneinander abgrenzen
  • Verstehen, wie ein Strafverfahren erledigt wird
  • Rechtsmittel gegen einzelne Verfahrensschritte oder Erledigungen einlegen

 

Selbstkompetenzen

Die Teilnehmenden können:

  • Sich klar ausdrücken
  • Folgerichtig argumentieren
  • Eine Ansicht überzeugend vertreten
  • Eine Rechtsauffassung kritisieren

 

Sozialkompetenzen

Die Teilnehmenden können:

  • Sinn und Notwendigkeit strafrechtlicher Normen einsehen
  • Rechtliche Grenzen erkennen und verstehen
  • Grundrechtsverletzungen erkennen und diesbezüglich handeln
  • Sich für Rechtsfragen interessieren
  • Strafrechtliche Fragestellungen aus der Sicht der involvierten Parteien betrachten
Lehr- und Lernmethoden:

Lehrgespräch, Einzelarbeit, Partnerarbeit, Gruppenarbeit und -präsentation, Selbststudium.

Lehrmittel/-materialien:

Pflichtliteratur:

  • MARTIN KILLIAS/NORA MARKWALDER/ANDRÉ KUHN/NATHALIE DONGOIS, Grundriss des Allgemeinen Teils des Schweizerischen Strafgesetzbuchs, 2. Auflage, Bern 2017. ISBN: 978-3-7272-0529-3
  • DANIEL JOSITSCH, Grundriss des schweizerischen Strafprozessrechts, 4. Auflage, Zürich 2023. ISBN: 978-3-03891-466-2
  • MARCEL ALEXANDER NIGGLI, TEXTO StGB/StPO, 10. Auflage, Basel 2022. ISBN: 978-3-7190-4577-7

 

Weiterführende Literatur:

  • MARK PIETH, Strafrecht ‑ Besonderer Teil, Basel 2018, ISBN: 978-3-7190-3970-7
  • JÜRG-BEAT ACKERMANN, Wirtschaftsstrafrecht der Schweiz, Hand- und Studienbuch, 2. Auflage, Bern 2021. ISBN:978-3-7272-1660-2
  • NIKLAUS OBERHOLZER, Grundzüge des Strafprozessrechts, 4. Auflage, Bern 2020. ISBN 978-3-7272-3514-6