Modulbeschreibung

Der Gerichtsfall

Kurzzeichen:
M_mare.DEGE
Unterrichtssprache:
Deutsch
ECTS-Credits:
3
Arbeitsaufwand (h):
90
Leitidee:

In diesem Modul nehmen Sie als Anwältin oder Anwalt an einer simulierten Gerichtsverhandlung
– einem sogenannten Moot Court – teil. Gegenstand des Verfahrens ist eine zivilrechtliche Streitsache.
Zu Beginn des Semesters werden Sie im Rahmen einer Kick-off-Veranstaltung einer der beiden
Gruppen «Klagende Partei» oder «Beklagte Partei» zugeteilt. Anschliessend verfassen Sie zusammen
mit Ihrer Gruppe anhand der Sachverhaltsinformationen und Unterlagen, die Ihnen zur Verfügung
stehen, eine schriftliche Eingabe an das Gericht: die Klageschrift bzw. die Stellungnahme/Klageantwort.
Nachdem dieser Schriftenwechsel abgeschlossen ist, wird Sie das Gericht zur mündlichen
Hauptverhandlung vorladen. Anlässlich dieser Verhandlung haben Sie die Gelegenheit, Ihre
Standpunkte in zwei Parteivorträgen nochmals darzulegen und zu versuchen, für Ihre Klientschaft
das beste Ergebnis zu erzielen. Den ersten dieser beiden Vorträge können Sie vorbereiten; den
zweiten müssen Sie spontan aufgrund der Abläufe in der Hauptverhandlung halten.


Im Rahmen des Moduls können Sie verschiedene Kenntnisse und Fertigkeiten erlernen und vertiefen:
Inhaltlich verbinden Sie Ihr bestehendes Wissen im Privatrecht mit neuen Erkenntnissen über
den Ablauf eines Zivilprozesses. Durch die verschiedenen Prozessschritte schärfen Sie Ihre Qualitäten
im konzisen schriftlichen Ausdruck sowie dem vorbereiteten und dem spontanen Referieren.
Der Fristendruck verlangt zudem nach einer arbeitsteiligen Organisation. Sie lernen, sich innerhalb
einer Gruppe zu organisieren, Arbeiten anhand der unterschiedlichen Stärken der Gruppenmitglieder
aufzuteilen und zu einer koordinierten, gemeinsamen Lösung zusammenzuführen.

Modulverantwortung:
Dr. iur. Schister Roman
Lehrpersonen:
Prof. Dr. iur. Reichle Sebastian, Dr. iur. Schister Roman
Standort (angeboten):
St. Gallen (Standard)
Zusätzliche Eingangskompetenzen:

Der Besuch der folgenden Module ist vorausgesetzt: Vertrags- und Haftpflichtrecht (VHRE), Gesellschafts-
und Steuerrecht (GSST), Zivilgesetzbuch (ZGBU), Schuldbetreibungs- und Konkursrecht
(SKRE) sowie Arbeits- und Sozialversicherungsrecht (ASRE).


Zudem ist der Besuch der folgenden Module empfohlen: Juristisches Arbeiten und Schreiben 1
(JUA1) sowie Juristisches Arbeiten und Schreiben 2 (JUA2).

Modultyp:
Besuchspflichtmodul für Management & Recht VZ STD_23(Empfohlenes Semester: 5)Kategorie:PflichtAusserhalbAssessment (PAA_Mod_WI)
Bemerkungen:

Workload[h]

Kontaktstudium: 28

Unbegleitetes Selbststudium: 62

Modulbewertung:
Note von 1 - 6

Leistungsnachweise und deren Gewichtung

Während der Unterrichtsphase:
Bewertungsart:
bestanden / nicht bestanden
Gewichtung:
  • Schriftliche Arbeiten
    • Klageschrift bzw. Stellungnahme/Klageantwort (ca. 30 Seiten; Gewichtung: 50 %)
    • Plädoyernotizen für den ersten Parteivortrag (ca. 5–10 Seiten; Gewichtung: 10 %)
  • Referate/Präsentationen
    • Erster Parteivortrag an der Hauptverhandlung (ca. 30 Minuten; Gewichtung: 25 %)
    • Schlussvortrag an der Hauptverhandlung (ca. 10 Minuten; Gewichtung: 15 %)
Bemerkungen:

Für das Modul wird keine Note, sondern das Prädikat «bestanden» oder «nicht bestanden» vergeben.
Das Prädikat wird als Gruppenprädikat vergeben (es erhalten alle Gruppenmitglieder dasselbe
Prädikat).

Inhalte

Angestrebte Lernergebnisse (Abschlusskompetenzen):

Sachkompetenzen (Fach- und Methodenkompetenzen)

Die Teilnehmenden können:

  • Die Grundzüge des Zivilprozessrechts verstehen und in der Fallbearbeitung anwenden;
  • Zur Verfügung gestellte Sachverhaltsinformationen und Unterlagen analysieren und rechtliche
    Probleme identifizieren;
  • Beurteilen, welche Sachverhaltsinformationen und Unterlagen für die weitere Bearbeitung des
    Falls zusätzlich erforderlich sind;
  • Basierend auf den Sachverhaltsinformationen und Unterlagen eine Rechtsschrift verfassen, die
    eine rechtlich überzeugende Lösung im Sinne der Klientschaft enthält;
  • Beim Verfassen der Rechtsschrift gängige juristische Arbeitsmethoden anwenden und die
    Rechtsschrift nach rechtswissenschaftlichen Standards abfassen;
  • Die erarbeitete Lösung im Rahmen eines mündlichen Vortrags verteidigen, auf die Argumente
    der Gegenpartei reagieren und diese kritisieren.

 

Selbstkompetenzen

Die Teilnehmenden können:

  • Sich schriftlich und mündlich klar ausdrücken, folgerichtig argumentieren und ihre eigene Ansicht
    überzeugend vertreten;
  • Andere juristische Ansichten und Meinungen analysieren, reflektieren und kritisieren;
  • Unter Fristendruck arbeiten und anlässlich der mündlichen Verhandlung spontan auf die Argumente
    der Gegenpartei reagieren.

 

Sozialkompetenzen

Die Teilnehmenden können:

  • Die gesellschaftliche Bedeutung einer gerichtlichen Streitbeilegung erkennen;
  • Sich als Gruppe konstituieren, organisieren und arbeitsteilig koordinieren;
  • Sich ergebnisorientiert und einem gerichtlichen Verfahren entsprechend streiten.
Modul- und Lerninhalt:

Kick-off-Veranstaltung (SW 2)

  • Überblick über das Modul
  • Gruppenbildung
  • Einführung in das Zivilprozessrecht
  • Hinweise zum Verfassen von Rechtsschriften

 

Schriftenwechsel (SW 2–10)

  • Verfassen der Klageschrift durch die Gruppe «Klagende Partei»
  • Verfassen der Stellungnahme/Klageantwort durch die Gruppe «Beklagte Partei»
  • Coaching mit den Dozierenden

 

Mündliche Hauptverhandlung (SW 10–13)

  • Vorbereitung der schriftlichen Plädoyernotizen für die ersten Parteivorträge
  • Individuelles Coaching mit den Dozierenden
  • Erste Parteivorträge anhand der erstellten Plädoyernotizen
  • Schlussvorträge als Reaktion auf die ersten Parteivorträge (und allenfalls das Ergebnis des Beweisverfahrens) nach einer kurzen Unterbrechung der Hauptverhandlung
  • Verkündung der Entscheidung des Gerichts
  • Nachbesprechung der Leistungsnachweise mit den Dozierenden (Hinweise für zukünftige Arbeiten
    und Referate)


Besuch einer Gerichtsverhandlung (nach Möglichkeit)

  • Sofern vor den lokalen Gerichten ein geeigneter Fall zu einem günstigen Zeitpunkt verhandelt
    wird, ist der Besuch einer Gerichtsverhandlung geplant.
Lehr- und Lernmethoden:

Lehrvortrag, Lehrgespräch, Simulation, Gruppenarbeit, Selbststudium

Lehrmittel/-materialien:

Pflichtliteratur

  • Keine


Weiterführende Literatur

  • Weiterführende Literatur kann abhängig vom konkreten Fall im Rahmen des Coachings durch
    die Dozierenden bekannt gegeben werden. Grundsätzlich ist es jedoch die Aufgabe der Studierenden,
    im Rahmen der Leistungsnachweise die relevante Literatur zu identifizieren und zu beschaffen.