Die Studierenden werden mit diesem Modul einerseits in die Sicherheitstechnik der Konstruktion eingeführt und andererseits in den weiteren Gebieten der Anwendung und Einsatz von Maschinenelementen ausgebildet. Bei dem Maschinenelementen stehen die Themen der Verbindungstechnik (Federn, Schrauben, Schweissen, ...) im Vordergrund. Oft betont wird die Vernetzung mit den Lerninhalte der Werkstofftechnik und der technischen Mechanik sowie der Sicherheitstechnik. Hinsichtlich der Maschinenelemente sollen die Studierenden die thematisierten Elemente auch im Schadensfalle analysieren und weiterentwickeln können.
Aufbauend auf den Kenntnissen der Entwicklungsmethodik der ersten beiden Studiensemester werden die Aspekte der Sicherheitstechnik im Produktlebenszyklus eingeführt. Basis hierfür bilden Normen und Richtlinien (speziell: Maschinenrichtlinie 2006/42/EG).
Im Sinne einer ganzheitlichen Herangehensweise werden die rechtlichen Aspekte der Produktesicherheit und Produkthaftung vorgestellt. Zudem wird auf die Bemessung nach SIA aus dem Bauingenieurwesen und auf die funktionale Sicherheit aus der Elektrotechnik eingegangen, um die Anschlussfähigkeit des Maschineningenieurs zu den Nachbardisziplinen sicherzustellen.
Prüfungsdauer:
Maschinenelemente 2: 90 Min.
Sicherheitstechnik: 60 Min.
Fachkompetenz:
Die Studierenden …
- … kennen die Grundlagen der Sicherheitstechnik
- … kennen die rechtlichen Grundlagen im Zusammenhang mit der Produktehaftung und Produktsicherheit und können einfache Fälle analysieren und beurteilen
- ... kennen die Grundlagen der Maschinenrichtlinie und der Konformitätsbewertung
- ... können die Methoden zur Risikobewertung und Risikominderung anwenden
- ... kennen die Grundbegriffe der Funktionalen Sicherheit
Sozialkompetenz:
Die Studierenden entwickeln ein Verständnis und ein Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit technischen und organisatorischen Risiken bei der Produktentwicklung.
- Grundbegriffe der Sicherheitstechnik
- Projektgrundlagen für die Entwicklung sicherheitsgerechter Produkte
- Rechtliche Grundagen (Produktehaftung, Produktsicherheit, EU-Richtlinien, Normen)
- Grundlagen der Bemessung nach SIA260/261/263, Eurocode 3: Tragsicherheit und Gebrauchstauglichkeit
- Risikobeurteilung und Risikominderung nach Norm EN ISO 12100
- Konformitätserklärung und CE Kennzeichnung nach Maschinenrichtlinie 2006/42/EG
- Gefahrenanalyse, Risikobeurteilung und Risikominderung
- Methoden der Sicherheitstechnik (Unmittelbare, mittelbare und hinweisende Sicherheitstechnik)
- Funktionale Sicherheit nach EN 13849
Die Übungen legen den Schwerpunkt auf praktische Anwendungen zu den Themen, die in der Vorlesung behandelt werden. Die Übungen befassen sich mit Themen zu Konsumerprodukten, Maschinen und Anlagen. Im Zusammenhang mit den Übungen wird entsprechende Software eingesetzt.
Skript in elektronischer Form
Alfred Neudörfer: "Konstruieren sicherheitsgerechter Produkte" Methoden und systematische Lösungssammlungen zur EG-Maschinenrichtlinie; 8. Auflage, 2021; ISBN 978-3-662-62703-7 (nur Empfehlung)